“Anrandungen” – Osterzgebirgsbewohner im Fokus der Kunst

Künstler recherchieren in den nächsten Wochen in den Grenzdörfern

Drei deutsche und drei tschechische Künstler widmen sich in den kommenden Wochen intensiv den Bewohnern der Grenzdörfer  und deren Lebensumfeld, beiderseits der Grenze. Anhand soziologischer Fragestellungen nähern sie sich dem Lebensraum im Osterzgebirge. Dabei können sie auch Interviews mit den Bewohnern selbst führen. Aus den Untersuchungen werden Kunstwerke entstehen, die vom 25.07 bis zum 02.08. in einer mobilen Galerie in den Dörfern gezeigt werden und von den Bewohnern besucht werden können.

„Von den Großstädten Dresden oder Prag aus betrachtet, liegen diese Dörfer oft am Rand, weshalb unser Projekt Anrandungen heißt“, erklärt der Projektleiter Mirko Sennewald vom Verein Kultur Aktiv aus Dresden. „Wir wollen dieser Gegend und den Menschen hier mehr Aufmerksamkeit verschaffen, es ist ein spannender Lebensraum mit dörflichen Strukturen, schwierigen Wetterbedingungen und der direkten Lage an der langsam verschwindenden Grenze“, so Sennewald. Ein weiterer Grund für Anrandungen sei das mangelnde kulturelle Angebot in den Dörfern. Es sei ein Experiment, mit Mitteln der modernen Kunst in die Dörfer zu fahren, ist er sich sicher. Aber eigentlich seien die Bewohner auch neugierig und über Abwechslung erfreut. „Ich habe selbst als Kind in Altenberg gewohnt, bin in Zinnwald in den Kindergarten gegangen und bin gern wieder in der alten Heimat“, freut er sich.

Anrandungen ist ein Kooperationsprojekt mit dem tschechischen Verein DoKrajin, der sich der Erinnerung verlassener Dörfer auf der tschechischen Seite widmet. Und mit Nicole Börner, die unter der Bezeichnung „Zeitengang“ u.a. thematische Wanderungen in der Region anbietet. Kultur Aktiv engagiert sich seit über 10 Jahren im Kulturaustausch zwischen Sachsen und Tschechien sowie vielen Ländern Osteuropas. Als Kurator agiert der Dresdner Künstler Holger Wendland.


Das Projekt findet in Kooperation mit den 17. Tschechisch-Deutschen Kulturtagen und dem Pragomania Festival statt und wird gefördert durch den Tschechisch-Deutschen Zukunftsfonds und die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.

zukunftsfondsKdFS


Als Projektorte sind ausgewählt: Zinnwald-Georgenfeld (D), Cínovec (CZ), Fürstenau (D), Fojtovice (CZ), Müglitz (D), Fürstenwalde/Rudolfsdorf (D), Větrov (CZ), Adolfov (CZ), Liebenau (D), Krásny Les (CZ), Breitenau (D), Oelsen (D), Petrovice (CZ) und Hellendorf (D).